|
Wo sonst die Cessnas, Pipers und Robins sich in die Lüfte erheben, und auch wieder landen, da war am Sonntag dem 20. April jeder froh, dass die Gefährte, die an diesem Tag die Start- und Landebahn des
Rothenburger Flugplatzes zweckentfremdeten, mit allen vier Rändern auf dem Boden blieben. Der Automobil-Sport-Club Ansbach war zum 28. Mal Veranstalter eines Automobilslaloms, der auch dieses Jahr wieder als 2. Lauf
zur Amateur Automobilslalom-Meisterschaft (SM) des Deutschen NAVC gewertet wurde. Die im zweijährigen Turnus durchgeführte Veranstaltung erfreut sich bei den Pylonenartisten immer großer Beliebtheit. Der ASC
Ansbach wusste zwar schon von der Auftaktveranstaltung des MSC Wasgau, dass die SM 2008 heuer wieder ein größeres Starteraufkommen wie in den Vorjahren zu verzeichnen hat, letztendlich hatte man aber mit dieser
immensen Starterzahl doch nicht ganz gerechnet. 126 Teilnehmer waren dann kurz nach 18:30 Uhr dreimal über den Parcours gejagt. Und dieser war mit seinen 1600 Metern Streckenlänge für die Fahrer schon eine
Herausforderung, kostet aber natürlich auch viel Zeit. Die Fahrtzeiten waren im Schnitt über eine halbe Minute höher als bei der SM-Auftaktveranstaltung.
|
Nachwuchsfahrer des ASC
|
|
Die Klasse 1 war zwar nur mit einem Fahrzeug, hierauf aber vier Starter, besetzt. Konstantin Hager bewegte den VW Polo des 1. AMC Feucht am schnellsten und
gewann die Klasse. In der Klasse 2 gab es das erste von mehreren Vater-Sohn Duellen an diesem Tage. Werner Leidenberger vom ASC Ansbach war aufgrund
gesundheitlicher Probleme nicht ganz auf dem Posten und rutschte auf einen Mittelfeldplatz ab. Die Familienehre rettete jedoch sein Sohn Sebastian Mayer, der
auf dem väterlichen Autobianci mit über 3,5 Sekunden Vorsprung den Klassensieg einfuhr. Sebastian Mayer entstammt übrigens der Jugend-Kartgruppe des ASC-Ansbach.
|
Sieger der Poloklasse
|
|
In der mit 13 Startern gut besetzten Klasse 3 nichts Neues. Auf dem Rothenburger Flugfeld tobte wieder der clubinterne Zweikampf zwischen Martin
Meyer und Kurt Farnbacher vom ASC Ansbach. Kurt Farnbacher fuhr zwar in Lauf 1 mit 1:21,29 Min. eine Fabelzeit, hatte aber zahlreiche Pylonenfehler, und
wurde mit 25 Strafsekunden belegt. Im zweiten Lauf brannte Martin Meyer mit 1:22,15 Min. die Siegerzeit auf den Asphalt. Kurt Farnbacher konnte nicht mehr
kontern, und belegte mit 1:23,47 Min. wie vor zwei Jahren auch heuer Platz 2. Auf den 3. Rang fuhr Martin Ehrngruber vom MSC Jura. Auch der Klasse 4 auf den
vorderen Plätzen ein clubinternes Duell zweier Fahrer vom ASC Ansbach. Hier gewann Helmut Meyer mit
|
Schnellster bei den Serienmäßigen
|
|
4/10 Sek. Vorsprung vor Dietmar Seiler. Bei den serienmäßigen Zweiliterfahrzeugen (Klasse 5) dominierte Klaus Gerlich vom AC Gunzenhausen. In dieser Saison auf dem BMW 318 is des Ansbachers
Rainer Hofmann unterwegs, fuhr er in beiden Läufen Klassenbestzeit. In Lauf 1 wurde er jedoch wegen einer geworfenen Pylone mit 5 Sekunden Aufschlag
bestraft. Im zweiten Lauf konnte er sich nochmals steigern, und fuhr mit 1:22,00 Min. auch eine fehlerfreie Zeit. Damit war auch die bisherige Gruppenbestzeit von
Martin Meyer um 15/100 Sekunden unterboten. Klaus Gerlich gewann mit dieser Zeit die Klasse 5, und um es vorweg zu nehmen auch die Gruppe der serienmäßigen Fahrzeuge (Gruppe 1). Auf Platz 2 fuhr Tivadar Menyhart vom
AvD Weiden auf einem Opel Kadett C Coupe vor Günther Philipp vom MSC Jura mit einem VW Polo. In der hubraumstärksten Serienklasse, der Klasse 6, gab es einen Favoritensturz. Werner Beck vom MSC Bechhofen hatte
Probleme mit der Bereifung seines Seat Ibiza, und musste sich mit 1:27,77 Min. und Platz 2 zufrieden geben. Ernst Burneleit
auf dem Opel Speedster hatte im ersten Lauf noch enorme Probleme mit dem Parcous, kam jedoch in Lauf zwei prima
zurecht und sicherte sich mit 1:25,62 Min. den Klassensieg. Auf Rang 3 platzierte sich Inge Süß vom ASC Ansbach mit dem
Mazda 3 MPS. Die Damenwertung bei den Serienfahrzeugen der Gruppe 1 gewann Diana Meyer vom 1. AMC Feucht vor Inge Reißinger vom ASC Ansbach.
|
Sieger der Formelfahrzeuge
|
|
Cirka in der Hälfte der Veranstaltung, nach den Serienfahrzeugen fahren traditionsgemäß die Klassen 13, 14 und 15 in der Gruppe der Formel-, Eigenbau-
und Spezialtourenwagen. Die Klasse 14 war gänzlich unbesetzt, in der Klasse 15 trat ein einsamer Lotus Super Seven Fahrer an, und musste natürlich mit in die
Klasse 13, zu den Formel- und Eigenbauten gelegt werden. Der letztjährige Gesamtsieger Herbert Rötzer (SFK Hansenried) schockte in Lauf 1 die Konkurrenz mit einer ultra-schnellen Zeit (1:13,91 Min.), bekam aber 15
Strafsekunden wegen Pylonenfehler aufgebrummt. Im zweiten Lauf fuhr Herbert Rötzer zwar fehlerfrei, aber seine Zeit von 1:16,06 Min. genügte „nur“ für Platz 2.
Anton Krinner hatte zwar auch einen Pylonenfehler in Lauf 1, konnte sich aber im zweiten, dann fehlerfreien, Durchgang nochmals steigern, und fuhr mit 1:15,48 Min. den Klassensieg nach Hause.
|
Tagesschnellster
|
|
|
Pylonenfehler
|
|
Die Klasse 7 konnte leider nur einen Starter aufweisen, und musste mit der Klasse 8 zusammengelegt werden. Hier fuhr Herbert Gleixner vom NAC Nittenau mit über einer Sekunde Vorsprung und einer Zeit von 1:16,04
Min. einen ungefährdeten vor Jörg Broschart vom MSF Münchwies (beide auf VW Polo) nach Hause. Die aufgrund der Fahrtzeiten wohl am engsten zusammenliegende Klasse waren dann
die verbesserten 1300er der Klasse 9. Nur knapp zwei Sekunden trennten die Plätze 1 bis 6. Während Peter Mauerer, der
für den MSC Jura startete, mit seinem VW Polo in 1:14,46 Min. ganz oben auf dem Treppchen stand, rutsche Hans-Jürgen
Strassner trotz einer Spitzenzeit von 1:16.35 Min. ins Mittelfeld ab. Platz zwei erfuhr sich Sebastian Koch vom 1. AMC
Feucht. Er trieb den schon betagten NSU TT in 1:15,29 Min. über den Parcours. Nur 9/100 Sek. dahinter lief Fred Schlaghaufer vom SFK Hansenried ein.
Die Klasse 10 wurde eine sichere Beute von Tobias Auchter (SFG Rauhe Alb) der mit seinem Opel Cora doch 3,5 Sekunden Vorsprung vor dem Zweitplazierten Sascha Gall vom MSC Berg herausfahren konnte. Danach folgte die
zahlenmäßig stärkste Klasse des Tages. 18 Teilnehmer traten in der Klasse der verbesserten Fahrzeuge bis 2000 ccm
(Klasse 11) an. Zwei BMW, ein Golf, und ansonsten nur die C-Kadetten aus Rüsselsheim, die sich aber im Verlauf der
Klasse technisch nicht immer sehr standfest erwiesen. Um es vorweg zu nehmen. Jakob Schleißheimer mit dem BMW 320 is
ließ keine Zweifel aufkommen, wer für den Klassensieg in Frage kommt. Der letztjährige Meister in dieser Klasse, der für die
|
verflixte Technik
|
|
Scuderia Lindau startet, fuhr konstant in allen drei Läufen (Training und zwei Wertungsläufe) 1:15er Zeiten. Auch ein kleines technische Problem an der
Zeitmessung, das bei ihm einen Neustart notwendig machte, brachte ihn nicht aus der Ruhe. Mit seiner Siegerzeit von 1:15,51 Min. hatte er doch gute zwei
Sekunden Respektabstand zum Zweiten Heinz Schmidt vom MSC Jura. Die beiden Altmeister Wilhelm Frank (AC Gunzenhausen) und Hanni Enderlein (MSC
Jura) rangelten um die Plätz drei und vier, wobei dann Wilhelm Frank die Nase knapp vorne hatte. In der letzten offiziellen Klasse (Klasse 12) starteten vier
Teilnehmer und Jan Weimar vom ASC Rheingau konnte mit dem Ford Escort ungefährdet den Klassensieg behaupten. Von den speziell für Fahrzeuge mit Heckmotoren eingerichteten Klassen des
HeckMo-Cups war nur die Klasse H8 (bis 1150 ccm Hubraum) mit sechs Startern voll besetzt. Ein Starter aus der Klasse
H9 kam noch dazu. Michael Feyl vom MSC Jura hatte keine Mühe den wunderschön restaurierten Fiat Abarth 1000 als
Sieger ins Ziel zu bringen. Dahinter platzierte sich Helmut Schleh vom AC Baden Baden mit einem NSU TTS. Auch der neu
gewählte Präsident des Deutschen NAVC, Lothar Dieber, ging in dieser Klasse an den Start, konnte sich aber aufgrund
technischer Probleme an seinem Fiat Abarth nicht so richtig in Szene setzen. Den Schluss der Veranstaltung bildete wie
immer eine Sonderklasse für absolute Neulinge, die sich auch einmal an einem Slalom-Parcours versuchen möchten, oder
auch für markenbezogene Clubs oder Interessengemeinschaften. So ist auch der BMW Club Rothenburg bei jeder ASC
-Veranstaltung recht zahlreich am Start. Aus diesem Club ging auch der Sieger der Sonderklasse hervor. Heinz Raab
bewegte den BMW Z3 schon recht professionell durch die Pylonen und siegte vor Helmut Schmid (ebenfalls BMW Z3) und Hans-Peter Bratke auf einem Porsche 996.
Während beim letzten ASC-Slalom der Tagessieger noch aus der Klasse der Formelfahrzeuge und Eigenbauten stammte,
war es heuer Peter Maurer vom MSC Jura mit dem 1300er VW Polo aus der Klasse 9, der mit seiner Zeit von 1:14,46 Min
. an diesem Tag den Parcours als Schnellster bewältigte. Lohn für diesen Ritt auf der Kanonenkugel war dann fü
|
fleißige Streckenposten
|
|
r ihn der Klassen-, Gruppen- und Gesamtsieg. Ein langer und strapaziöser Tag war es für alle an der Organisation beteiligten ASC-Helfer, aber auch ein erfolgreicher. 378 Durchgänge wurden unfallfrei
absolviert, und auch sonst gab es in der Organisation keine nennenswerten Pannen. Sollte auch in zwei Jahren wieder ein derart großes Starterfeld absehbar sein,
wäre es vielleicht zu überlegen, die Strecke etwas zu kürzen. Aber vielleicht es ja gerade eben diese anspruchsvolle Strecke die die Teilnehmer immer wieder gerne
auf den Rothenburger Flugplatz zum Automobilslalom des ASC Ansbach strömen lässt. Viele tolle Fotos der Veranstaltung gibt es unter www.racing-and-tuning.com.
Bericht: Jürgen Volkmer Fotos: Ralph Goppelt (www.racing-and-tuning.com) |